8 Monate hier, 2 Monate übrig

25April2018

大家好,

hier bin ich wieder, pünktlich nach 2 weiteren Wochen. Wenn ich weiterhin so regelmäßig berichte, habe ich noch vier Blogeinträge vor mir, bis wieder in Deutschland bin. Darüber bin ich immer noch nicht hinweg. Um noch ein bisschen mehr Smalltalk zu betreiben: das Wetter ist schon seit längerem konstant über 25 Grad und mit einer Luftfeuchtigkeit, die mich denken lässt, ich würde Wasser atmen. Wie meine Chinesisch Lehrerin es mal gesagt hat: in Taiwan gibt es keinen Frühling, sondern nur Winter, Sommer und superheißen Sommer.

Inzwischen bin ich zurück in meiner erstem Klasse, zusammen mit meiner amerikanischen Freundin, wodurch der Schulalltag nicht mehr so extrem langweilig ist. Jeden Tag nimmt sich meine Chinesisch Lehrerin ein bisschen Zeit für mich, um mit mir zu üben. Sie hat mir auch einen der typisch taiwanesischen Reishüte gegeben, die die Feldarbeiter draußen tragen, um sich von der Hitze zu schützen. Leider muss ich in meiner dritten Gastfamilie nach der Schule zu dem Arbeitsplatz meiner Gasteltern laufen und dann warten, bis die Zeit haben mich nach Hause zu bringen. Das ist so von halb sieben bis sieben Uhr abends. Dafür liebe ich aber immer noch mein Zimmer, meine Gasteltern sind genauso toll wie ich sie mir vorgestellt habe und meine Gastschwester sogar noch besser. Alles in allem sorgen einfach eine Menge Kleinigkeiten dafür, dass ich mich in dieser Gastfamilie sehr wohl fühle.

 

Da die Sprachbarriere und das Wechseln der Klassen es schwierig macht, taiwanesische Freunde zu finden, habe ich alles in allem eigentlich nur drei gute taiwanesische Freunde (eine davon meine Gastschwester). Letzten Freitag habe ich mich dann mit den zwei andern getroffen, wir haben erst japanische Nudeln, dann gehackte Eiswürfel mit Schokolade und Bananen gegessen und schließlich sind wir durch Douliu gelaufen.

Ein mit meinem Rotary Club befreundeter japanischer Club, kam in den letzten Tagen dann zu Besuch nach Taiwan und am Freitag aßen wir alle zusammen im Restaurant. Das war das erste Mal, dass ich mit mehr als einem Japaner auf einmal zu tun hatte und das erste Mal seit langer Zeit, dass ich überhaupt nicht mit meinem Gegenüber verständigen konnte (mein japanischer Wortschatz beschränkt sich echt auf drei Wörter). Automatisch wollte ich immer in Chinesisch antworten, da mein Gehirn irgendwie nicht kapieren wollen, dass nicht alle Asiaten Mandarin sprechen. Trotzdem waren alle super höflich und nett und zuvorkommend und mir haben mindestens drei Leute per Übersetzer mitgeteilt, dass ich immer willkommen in ihrem Haus in Japan bin. Am nächsten Tag bin ich dann zusammen mit vielen anderen Rotariern in einem Bus nach Taipei gefahren, um die Japaner zum Flughafen zu bringen, nicht ohne vorher noch ein paar Stopps einzulegen. Als erstes waren wir in Lukang, einem Ort in der Nähe von Changhua und Taichung, wo ein 300 Jahre alter Tempel des Gottes Mazu steht. Ich war schon vorher da, aber diese mal gab es ein großes Festival, mit Umzügen, Böllern auf den Straßen, Gottesstatuen und Wagen. Ich habe zwar ein Video gemacht, das kann ich auf diesem Blog leider nicht hochladen. Es war jedenfalls sehr beeindruckend. In Taipei angekommen, sind wir in einer Gondel über die Berge gefahren, konnten den Taipei 101 aus der Ferne bewundern und haben schon wieder etwas gegessen. Danach haben wir in einem ziemlich luxuriösen Hotel eingecheckt, wo ich mein erstes Bad seit 8 Monaten genommen haben, da die Duschen meistens einfache Kabinen sind, oder eine Brause inmitten des Badezimmers, komplett ohne Tür. Abends sind wir dann auf einen der berühmten Nachtmärkte in Taipei gegangen, haben kleine Andenken gekauft und noch mehr essen probiert.

Am nächsten Tag waren wir auf einer Kunst/ Handwerksmesse, wo kleine Stände ihr selbstentworfenen und selbstgemachten Schmuckstücke, Taschen, Kleidung und noch vieles mehr ausgestellt haben. Danach haben wir die Japaner am Flughafen abgeladen und es war schon ein komisches Gefühl sich vorzustellen, dass man in zwei Monaten anstelle der Japaner zu allem Tschüss sagen muss, durch die Sicherheitskontrolle geht, dann schon wieder im Flieger zurück nach Hause sitzt und vielleicht nie wieder kommt.

   

Aber bis dahin habe ich ja noch viel vor. Wie zum Beispiel der Vortrag auf Chinesisch nächste Woche für meinen Club, der der Abschied Bericht ist, da danach die ersten schon nach Hause fliegen… Und während ich die Bilder für meine Power Point Präsentation zusammengesucht habe, ist mir noch einmal bewusst geworden, wie viel ich doch schon von Taiwan gesehen habe. Und es wird noch viel mehr werden, wenn wir den sieben Tage um die Insel Trip haben. Außer vielleicht die Ostküste. Da war ich noch nie, weil und die Berge davon abschneiden und man mit dem Zug erst komplett in den Norden muss, um dann wieder südlich zu fahren.

Jedenfalls hört ihr wieder von mir in zwei Wochen, nach einer Multidistriktkonferenz und drei Tagen auf der Insel Penghu.

Viele liebe Grüße

Eure Elena <3