Ich bin schon über einen Monat hier?!?!

05Okt2017

你們好,

das Wichtigste zuerst: ich lebe noch und konnte mich aufraffen einen neuen Blogeintrag zu schreiben. Auch wenn morgen mein Bus pünktlich um 7 Uhr an der Bushaltestelle steht und mein Bett nach mir ruft. Ich bin sehr stolz auf mich. Allerdings haben meine Gasteltern es mir nicht erlaubt, nach Kaoshiung zu fahren, schließlich seien es zu viele Formulare, die ich ausfüllen müsste und außerdem zu gefährlich (meine Mitschülerinnen, die Englisch und Chinesisch sprechen können, sowie Google Maps, Google Übersetzer und Line, haben sie wohl vergessen)

Dann musste ich mich mit frittierten Sachen trösten, die neben dem Frühstück und Reis zu meinem Lieblingessen zählt. Bei dem restlichen Essen, sind leider eine Menge Sachen, die ich gar nicht ausstehen kann, vielleicht gewöhne ich mich ja noch dran. Es gibt eine Menge Gemüse, das wir in Deutschland gar nicht haben, weil es zu kalt ist und wo mein Körper einfach nicht glauben wil, dass das Essen ist. Das gehört dann in die Kategorie: Ich versuche, es nicht auszuspucken.

Insgesamt vergehen die Tage immer noch superschnell. Den größten Teil des Tages in der Schule versuchen wir irgenwie rumzukriegen, ohne einzuschlafen oder einen Schreikrampf zu kriegen. Meine Mitschülerinnen sind aber schon mit mir schwimmen gegangen, wo ich wieser eine wunderhübsche Badekappe tragen durfte. Leider gibt es davon keine Fotos. :-) Außerdem habe ich einen Tag zu gemeinnützigen Zwecken Ananaskuchen verkauft, den die Schüler selbst backen und war sehr verwirrt, weil alle gleichzeitig auf Chinesisch auf mich eingeredet haben. Außerdem habe ich da vergessen meine Schuluniform anzuziehen, was neben der Hitze nicht gerade zum Wohlfühlen beigetragen hat.

Gestern war dann das sogenannte Mondfest, wo ein wichtiger Gott der Taiwanesen Geburtstag hat und alle beten gehen und Feuerwerke veranstalten. Auch ich war im Tempel und habe gebetet, auch wenn ich mich ein wenig unwohl gefühlt habe, weil es eigentlich nicht meine Religion ist und ich die Taiwanesen nicht verärgern wollte. Denn ich glaube in Deutschland wäre es ein No-Go, wenn man z.B. als Muslime in die Kirche geht und zu Gott betet. Aber die Taiwanesen hat es nicht richtig interessiert. Kann ja nie schaden zu den Göttern zu beten, egal wer du bist. Auffällig fande ich auch, dass alle an einem der wichtigsten Feiertage Taiwans, an dem alle sogar schulfrei hatten, ganz normale Alltagskleidung tragen. Ich denke das liegt daran, dass für die Taiwanesen nur die elementaren Dinge wichtig sind. So nach dem Motto: Du bist zwar ungeduscht, trägst Jogginghosen, kommst aus einem anderen Land und einer anderen Religion, aber du hast den Göttern Essen gebracht, also darfst du auch beten. Schlucken musste ich dann trotzdem, als die Priesterinnen (oder wer immer das war) in orangenen Roben aufgetaucht sind, auf denen ein Symbol für Glück aufgstickt wurde, das in Deutschland auch als Hakenkreuz bekannt ist. Da hatte ich schon einen kleinen Kulturschock.

Essen Hakenkreuz

Auf jeden Fall freue ich mich total auf die nächsten Tage, da alle Autauschschülerdes Distrikts nach Dounan kommen, um zum Puppenfestival zu gehen. Denn es tut immer gut mit anderen Austauschschülern zu reden, denn die können wirklich die krassen Stimmungsschwankungen verstehen, die man hat, wenn man alleine am anderen Ende der Welt lebt. Außerdem fahren wir am Sonntag nach Tainan, das gottseidankin meinem Distrikt liegt, um mal ein bisschen aus dem Landleben rauszukommen.

Mit dem Chinesisch wirds langsam. Zumindestens ist meine Aussprache inzwischen so gut, dass die Taiwanesen mich verstehen können und jetzt gehts wohl ans Vokabeln lernen. Zum Glück habe ich sehr viel freie Zeit in der Schule.

Tut mir leid, dass ich dieses Mal nicht so viele Bilder habe und entschuldigt bitte meine Rechtschreibfehler. Ich Free mich natürlich über Kommentare.

Viele Grüße vom anderen Ende der Welt,

Eure Elena